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Frühling mit Anlaufschwierigkeiten

Michael Kilburg • 13. Mai 2023
Die Reben sind in die neue Vegetation gestartet. So wechselhaft das Frühjahrswetter bisher ist, so entwickelte sich auch der Austrieb der Weinreben. In kurzen Warmwetterphasen konnte man den Reben beim ergrünen fast zuschauen, in immer wiederkehrenden kühleren Phasen mit zum teil noch frostigen Nachttemperaturen stockte das Wachstum nahezu. Dies ist jedoch keinesfalls ein schlechtes Zeichen für das kommende Weinjahr, sondern einfach normal. Ganz im Gegenteil, wir sind sehr froh über den bisher so üppigen Niederschlag. Denn mit absoluter Sicherheit starten wir mit sehr gut, bis in die tiefen nässeversorgten Böden in das Weinjahr 2023. Nachdem vergangenen trockenen Jahr, in dem wir damals schon im Frühjahr ein deutliches Wasserdefizit hatten, beruhigt uns das doch sehr und die Reben starten mit guten Bedingungen in die neue Vegetation. Auch dieses Jahr haben wir wieder neue Weinberge gepflanzt. Rund 1000 neue Schwarzriesling-Reben haben ein neues Zuhause gefunden und werden nun die nächsten drei gehegt und gepflegt, um dann in drei Jahren uns den ersten Ertrag zu bescheren.
Auch im Keller war es in den letzten Wochen nicht langweilig, der März und April stand ganz im Zeichen der Filtration. Die meisten jungen Weißweine sind nun filtriert und dürfen bald in die Flasche. Neben dem schon erhältlichen 2022er Rotling wird dann auch wieder die ausverkaufte Kerner Auslese *edelsüß* erhältlich sein. Weitere werden dann im Laufe des Sommers folgen. Nach diesem Dürrejahr mit daraus resultierenden kleinen Beeren und trockengestressten Reben mit sehr wenig Ertrag sind wir umso glücklicher, dass die Weine eine super Entwicklung hingelegt haben. Die schon im Herbst ersichtlichen fetten Moste ließen zwar schon damals auf hochkarätige Qualitäten schließen, jedoch waren wir uns nicht sicher, wie die angehenden Weine sich während der Gärung und anschließender Reife entwickeln. Durchweg positiv wie wir nun feststellen können. Durch die vielen Sonnenstunden werden die Weine tendenziell etwas kräftiger und intensiver als der vorherige Weinjahrgang sein. Durch eine frühe Lese und Weinbergen in kühleren Seitentälern war es uns aber auch möglich, unserem typischen Moselstil mit leichteren und trinkfreudigen Weinen beizubehalten. Ihr dürft also gespannt sein auf die Entwicklung dieses einzigartigen Weinjahrgangs.

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