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Frost ist nicht gleich Frost

Michael Kilburg • 8. Mai 2019

In der Nacht zum 5. Mai sanken die Temperatuen leider teils auf frostige Werte ab. Genaue Schadensschätzungen sind momentan noch schwierig, jedoch sind auf einigen Flächen schon deutliche Ertragsverluste zu vermelden. Rund 20 Prozent unserer Rebflächen sind betroffen.

Das gesamte Schadmaß liegt deutlich unter dem von vor zwei Jahren. Damals war es trockener Luftfrost von unter -4 Grad Celsius. Im Gegenteil zum aktuellen Frost, waren damals über 80 Prozent der Anlagen betroffen und wiesen leichte bis schwere Frostschäden auf. Der diesjährige Frost war nasskalt, bei einer Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent und einhergehende Bildung von Nebelfeldern sind dann schon leichte Minusgrade äußerst gefährlich. Bei einem solchen Frostereignis sind dann meist nur die Weinberge betroffen, die in Gebieten liegen, in denen die Frostluft am Erdboden nicht schnell genug abfließen kann und sich in höhere Luftschichten aufstaut. Dementsprechend sind dann vor allem Seitentäler der Mosel oder Flächen in der Nähe von Böschungen und Waldstreifen betroffen.

Insgesamt gesehen sind solche Schäden natürlich immer ärgerlich, jedoch muss man als Winzer auch einfach mit solchen Naturereignissen rechnen und hoffen das es nicht so häufig vorkommt. In Anbetracht der guten Ernte 2018 sind die Verluste auch eher verschmerzbar als in den meisten anderen Jahren. Die betroffenen Weinberge werden neue Triebe entwickeln, die zwar nur wenige bis keine Trauben haben, aber durch die geringe Menge kann man schon jetzt auf eine überdurchschnittliche Qualität in den betroffenen Parzellen hoffen.


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