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Durchwachsener Sommer mit Happy End!

Michael Kilburg • 16. November 2021
Am 24.10. 2021 haben wir die letzten Trauben der Weinlese 2021 geerntet. Durch einen späten Austrieb im Frühjahr und einen insgesamt kühlen und regnerischen Sommer war die Traubenentwicklung im Vergleich zu den letzten Jahren meist rund 2-3 Wochen später. Wenn man jedoch noch weiter zurückdenkt und die letzten 20-30 Jahre als Referenz betrachtet, war die Reifeentwicklung jedoch relativ normal im Zeitplan. Also ein klassischer Sommer für unsere Breitengrade. Nicht normal waren jedoch die Niederschläge. Was in den letzten Jahren häufig fehlte, kam dieses Jahr mit voller Wucht. Der Regen. Im Vergleich zur Ahr und weiten Teilen der Eifel kam das Moselgebiet insgesamt mit einem blauen Auge davon. Und das, obwohl dieses Sommerhochwasser mit Sicherheit auch hier in die Geschichtsbücher eingehen wird. Uns selbst trennen zur Mosel zum Glück genügend Höhenmeter, um keine Gefährdung durch ein Hochwasser zu haben. Auch unsere Reben waren nicht betroffen. Umso kleiner erschienen da unsere Problemchen in unseren Weinbergen.

Hauptsorge im Sommer waren hier die pilzlichen Krankheiten. Insbesondere der falsche Mehltau hatte perfekte Bedingungen und volles Potenzial zum Totalschaden. Nur durch zielgerichtetes und vorbeugende Pflanzenschutzmaßnahmen war dieses Worst-Case-Szenario zu verhindern. Dabei hilft nicht nur ein umweltbewusster Pflanzenschutz, sondern auch direkte Arbeiten an den Reben: Um hier ein schnelleres Abtrocknen nach Niederschlägen zu erreichen, entfernen wir im Bereich der Trauben einen Teil der Weinblätter und sorgen für einen niedrigen Bewuchs unter der Rebe. Hierbei haben wir in den vergangenen Jahren in verschiedene Maschinen investiert um einen Bodenbewirtschaftung ohne Einsatz von Herbiziden zu ermöglichen. Ein bewusster und schonender Einsatz von Pflanzenschutzmittel mit dem Ziel die ökologische Vielfalt zu fördern ist hierbei unser Grundgedanke. Dabei lassen wir uns jedoch nicht zertifizieren, um mit irgendeinem Siegel die Werbetrommel zu rühren. Für uns gehört es zum Selbstverständnis unsere gesunden Böden und lebendige Weinberge auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Durch die verschiedenen Arbeiten konnten wir den Sommer ohne allzu große Einbußen überstehen und so gesunden Weinbergen in der Entwicklung begleiten. Nach langem Wunsch nach besserem Wetter kam dann im Spätsommer die meteorologische Wende. Durch eine meist sonnige und trockene Wetterphase hatten die Reben bis zum Herbst perfekte Bedingungen und konnten so bis zur Weinlese noch eine erstaunliche Reife mit kerngesunden Trauben erreichen. Insbesondere die kühlen Nächte und warmen Tage trugen zur Bildung von Aromatik und Süße bei und sorgten zudem dafür, dass wir die Trauben noch sehr lange, bis zum jeweils besten Reifepunkt am Stock hängen lassen konnten. Unterm Strich sind wir daher sehr zufrieden mit der Qualität und gespannt auf die weitere Entwicklung des neuen Jahrgangs im Keller.

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