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Im Winter ruhen nur die Reben

Michael Kilburg • 19. März 2019

Auch wenn es in den Wintermonaten so scheint als sei im Moseltal Ruhe eingekehrt. In den Weinbergen gehen nun die längsten Handarbeiten des gesamten Jahres los.
Angefangen mit dem Rebschnitt: Jede einzelne Rebe wird in diesem Arbeitschritt auf ein bis zwei Fruchtruten zurückgeschnitten. Das heißt, fast das gesamte einjährige Holz wird abgeschnitten, aus der Drahtanlage entfernt und auf den Boden gelegt. Das Holz wird gehäckselt und vom Boden als natürlichem Dünger zersetzt und zurück in den Kreislauf aufgenommen. Die ein bis zwei nach dem Schnitt übrig gebliebenen Ruten bilden das Grundgerüst der fruchtbaren Augen für das nächste Jahr. In Frage kommen jedoch nur gut entwickelte und dicht bei dem Stamm liegende Triebe. Hier ist vor allem Fachkenntnis und Erfahrung gefragt. Beim Rebschnitt wird schon der erste Grundstein für den neuen Jahrgang gelegt. Er entscheidet schon über Menge und Güte der jeweiligen Rebe. Je mehr Augen man pro Rebe stehen lässt, desto mehr potenzielle Trauben kann die Rebe erzeugen. Jedoch ist dies auch nur eine von vielen weiteren Möglichkeiten bis zum Herbst den Ertrag zu regulieren.

Aktuell liegen wir in den letzten Zügen der Winterarbeiten, die wir ohne Unterstützung von Saisonarbeitskräften aus Rumänien nicht bewältigen könnten. Durch die vielen Niederschlägen der letzten Wochen und den nun steigenden Temperaturen werden die Reben schon langsam aus dem Winterschlaf geweckt. Zu merken ist dies schon jetzt durch Wasserausschuss der Reben insbesondere an den Schnittstellen. Spätestens zum Austrieb sollten die Winterarbeiten dann erledigt sein. In frühen Jahren war ein erstes Anschwellen der Knospen schon Ende März zu beobachten.

Natürlich ist im Weinkeller auch allerhand zu tun. Nach der Gärung liegen unsere Weine grundsätzlich noch mindestens bis zum Februar auf der Hefe. Dies bedeutet das die Jungweine noch drei bis vier Wochen Zeit bekommen zu reifen bevor sie dann von der Hefe getrennt und filtriert werden. In einem Arbeitsschritt wird hierbei der Wein von der auf dem Boden abgesetzten Hefe abgezogen und filtriert. Ende März werden wir dann die ersten 18er Weine füllen.

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