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Das (Traum)Weinjahr 2018

Michael Kilburg • 30. Oktober 2018

Am 13. Oktober 2018 haben wir den Herbstabschluss mit goldgelben Riesling-Trauben gefeiert. Auch wenn uns die Weinlese noch ein wenig "in den Knochen" steckt. Mit etwas Abstand betrachtet, wird uns immer mehr bewusst, was für ein besonderes Weinjahr hinter uns liegt.

Angefangen mit dem frühen Austrieb im April, der den Grundstein für ein gutes Jahr gelegt hat, ging es durchweg rasant durch die Vegetation. Denn trotz eines recht langen Winters, kam die Natur durch die sommerlichen Temperaturen im Frühjahr schnell in Fahrt und sorgte für einen schnellen Austrieb und Blattzuwachs der Reben. Ähnlich wie 2017 lagen wir insbesondere zu Beginn des Sommers rund zwei bis drei Wochen vor dem langjährigen Mittel.

Durch diese schnellen Wachstumsraten waren die Sommerarbeiten auch dementsprechend früh, zügig und teilweise zeitgleich zu absolvieren. Denn trotz dem Einsatz von modernen Maschinen, ist es auch in Zukunft nicht möglich, auf Handarbeit zu verzichten. Mit genügend Händen konnten wir jedoch die Wachstumskraft bändigen und die arbeitsintensiven Sommerarbeiten bewältigen.

Der Sommer war, wie in fast ganz Deutschland, geprägt von sehr langen trockenen Abschnitten. Zeitweise sorgten wir uns sehr um die jungen Reben, da deutliche Trockensymptome sichtbar wurden. Wir hatten jedoch gleich mehrmals Glück. Denn das, was man als Winzer mit am meisten fürchtet, hat uns dieses Jahr mehr oder weniger gerettet: Gewitter. Drei Starkregenereignisse am 4. Juli, 21. Juli und am 9. August mit insgesamt rund 90 Liter/m². Auch wenn diese Mengen jeweils innerhalb weniger Minuten fielen und der Boden das Wasser meist gar nicht so schnell aufnehmen konnte, wie es vom Himmel fiel, waren wir um jeden Tropfen dankbar. So konnten wir auch gerne einen leichten Hagelschauer verkraften. Denn wenige Kilometer Mosel auf- oder abwärts fielen diese Niederschläge oft deutlich geringer oder ganz aus.

Und trotz dieser wichtigen Schauer ist es beeindruckend, wie gut unsere Weinberge der Trockenheit standgehalten haben. Es zeigt, dass Reben sehr tief wurzeln, um solch langanhaltend trockene Phasen zu überstehen. Insbesondere die älteren Weinberge waren in der Lage, die zahlreichen Sonnenstunden optimal zu nutzen und bei vitaler Stärke reichlich Aroma und Zucker in die Beeren zu befördern.

Der Herbst machte dann genau da weiter wo der Sommer aufgehört hat: Trocken. Bei durchweg optimalen Bedingungen konnten wir unsere Trauben ohne Zeitdruck ernten. Denn durch die Trockenheit und herbstlich-kühlen Nächte war keine Spur von Fäulnis erkennbar und die Trauben konnten im jeweiligen perfekten Reifezustand mit hohen Mostgewichten gelesen werden. Es zeigt zudem, dass die Reben in der Lage sind, nach Frostschäden sich auszuruhen, um im nächsten Jahr mehr Fruchtansätze zu produzieren. Durch diese Gegebenheiten in Einklang mit dem trockenen Sommer war es uns möglich solch hochwertige Trauben bei sehr guten Erträgen zu ernten.

Wir dürfen also gespannt wie sich der 2018er Jahrgang entwickelt. Die Voraussetzungen für ein einzigartigen Jahrgang sind jedoch gegeben!





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