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Die Weinlese 2019

Michael Kilburg • 14. Oktober 2019

Eine zügige Ernte mit hohen Qualitäten

Am 11. Oktober 2019 haben wir die letzten Rieslingtrauben in unseren Weinbergen geerntet. Gestartet sind wir bei perfekten Lesebedingungen für unsere frühen Sorten, wie zum Beispiel Bacchus, Müller-Thurgau oder Dornfelder. Denn mitte September waren die Nächte kalt und auch tagsüber hatten wir bei trocknem Wetter gute Temperaturen zur Weinlese. Zu Beginn der Rieslinglese Ende des Monats hat sich die Wetterlage dann leider zu Ungunsten der Winzer umgestellt und es folgten viele nasse Tage, die unsere schlagfertige Erntetechnik abverlangte. Denn die andauernde Feuchtigkeit beschleunigte die natürliche Botrytis-Bildung (Einschrumpeln der Beeren) enorm. Auch wenn eine leichte Botrytis, insbesondere bei süßen Weinen gewünscht ist, so ist es dennoch unser Ziel möglichst gesunde Trauben zur Reifespitze zu ernten um Ihnen unsere gewohnte Qualität zu sichern.
Durch unser Bestreben, moderne Technik zur Optimierung unserer Weinlese zu nutzen, war es uns möglich unsere Weinberge zum bestmöglichen Zeitpunkt zu ernten. So kam zum Beispiel erstmals in unserem Weingut ein neu entwickelter Steillagenvollernter der Firma Hoffmann aus Piesport/Mosel zum Einsatz. Damit war es uns möglich unsere Steillagen im Brauneberger Klostergarten effizient und zügig zu lesen. Eine Technik, die erst in den letzten Jahren serienreif wurde und ihren Teil zum Überleben der Steilhänge an der Mosel in Zukunft sichern könnte.
Erwartungsgemäß ist die Erntemenge deutlich geringer ausgefallen als im letzten Jahr. Durch die vielen Sonnenstunden und heißen Tage des Sommers, gepaart mit dem geringen Ertrag haben die Trauben jedoch einen hohen Reifegrad erreicht und lassen wieder auf einen hervorragenden Jahrgang vermuten. Aktuell herrscht im Weinkeller die Hochphase der Gärung und die gelesenen Moste befinden sich auf dem Weg zum Jungwein. Dazu wird jeder Weintank täglich auf den aktuellen Gärverlauf hin kontrolliert. Die Gärgeschwindigkeit können wir hauptsächlich durch Temperierung der Tanks steuern und beeinflussen. Unser Ziel ist es eine konstante, aber langsame Vergärung, um das Aromapotenzial voll auszuschöpfen.
Wir versuchen den Hefen nun ein bestmögliches Arbeitsumfeld zu ermöglichen und vertrauen voll und ganz auf deren Leistung in den nächsten Wochen.
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